13.12.2014 19:15

Warum verschwinden Menschen? Eine Draufsicht auf die Thematik „Abgängigkeit“. Ich denke es macht Sinn, einige Worte darüber zu verlieren!

Die Gründe, weshalb Menschen plötzlich nicht mehr auffindbar sind, sind vielseitig. Jedem Menschen kann etwas zustoßen, niemand ist davor gefeit. Menschen, die einem Unfall zum Opfer fallen, gelten oftmals als abgängig.   Auch Menschen, die psychisch nicht gesund sind und plötzlich ohne Ziel herumirren. Und natürlich alte Menschen, die die Orientierung verlieren. Ja freilich  – und auch Kinder die plötzlich von den Eltern getrennt werden.  Aber nichts desto trotz kann man im Vorfeld einer Abgängigen - Fahndung eine Selektion vornehmen. Und gerade diese Selektion ist immens wichtig für die jeweils richtigen zukünftigen Schritte.

Im Folgenden möchte ich solche „Selektionsgruppen“ darlegen. Das kann helfen Polizeimaßnahmen besser zu verstehen (man muss nicht gleich mit Kanonen auf Spatzen schießen) und es kann ein wenig die menschliche Seele enthüllen.

Es muss nicht immer Mord sein!

Da gibt es also einmal die Heimzöglinge – im Polizeijargon auch als „Dauerkunden“ bezeichnet. Meist Jugendliche um die 14 Jahre alt, die aus den verschiedensten Gründen in Heimen untergebracht sind und hin und wieder bis regelmäßig das Weite suchen. Doch die Beweggründe dieser Zöglinge sind nicht alle gleich. Da gibt es jene, die vom Heim ausreißen, um Abenteuer zu erleben. Sie kommen meist selber zurück, oder werden von der Polizei rasch wieder aufgegriffen. Dann gibt es die, die einfach Beachtung erlangen wollen und daher mit ihrem Davonlaufen die Aufmerksamkeit von Jugendwohlfahrt und Polizei auf sich lenken möchten. Doch neben diesen eher harmlosen Hintergründen finden sich aber auch – wenngleich in geringerer Zahl – jene, die schwerwiegender sind. Die dritte Gruppe dieser Jugendlichen benützen ihre „Ausflüge“ nämlich für Einbruchstouren, Raubzügen und Prostitution.

Nachdem wir uns den Heimzöglingen gewidmet haben, die statistisch gesehen den weitaus größten Teil der Abgängigenfahndung einnehmen, müssen wir uns den bedenklicheren Fällen widmen. Das heißt natürlich nicht, dass auch im Falle der Abgängigkeit eines Heimzöglings ein ernster Abgängigkeitsgrund vorliegen kann! Doch dieses zu beurteilen gehört eben in die Hände von Experten, die dann die erforderlichen Schritte setzen.

Auch wenn es nicht immer Mord ist – doch am Ende steht der Tod!

Nach den jugendlichen Heimausreißern folgen nämlich die selbstmordgefährdeten Erwachsenen. Vorwiegend Depressionen und Schicksalsschläge sind ausschlaggebende Faktoren für das spurlose Verschwinden dieser Menschen. Im Prinzip finden sich hier Menschen jeden Alters, jedoch sind wohl die um die späten 40 und 50 Jährigen auffälliger.

Aber nicht nur Selbstmörder, von Depressionen getrieben, verschwinden über Nacht. Manche Menschen suchen ihren Frieden nicht im Freitod, sondern im Beginn eines neuen Lebens – fernab von ihren Angehörigen.

Auch wenn es nicht immer Mord ist – aber manchmal ist er doch bittere Realität!

Wenngleich auch in Prozenten nicht erfassbar (weil so gering) liegt manchmal einer Abgängigkeit ein Verbrechen zu Grunde. Und weil man es nie wissen kann, sind sorgfältige Ersterhebungen und dementsprechende Selektion bei Bekanntwerden einer Abgängigkeit ein unabdingbares Muss!

Der Vollständigkeit sei auch noch eine „Art von Abgängigkeit“ erwähnt, die sich vor allem bei Ehescheidungsangelegenheiten ereignet. Nämlich die Kindesentziehung nach § 195 StGB (Strafgesetzbuch).

§ 195 StGB, Absatz 1 besagt: Wer eine Person unter sechzehn Jahren dem Erziehungsberechtigten entzieht, sie vor ihm verborgen hält, sie verleitet, sich ihm zu entziehen oder sich vor ihm verborgen zu halten, oder ihr dazu Hilfe leistet, ist mit Freiheitsstrafe bis zu einem Jahr zu bestrafen.

Leider kommt es immer wieder vor, dass Kinder zum Spielball der Hassspiele ihrer Eltern werden. Zumeist gelingt hier aber eine rasche Aufklärung.

Liebe Leserin, lieber Leser!

Ich hoffe, ich konnte die Vielfältigkeit des Themas „Abgängigkeit“ ein wenig näher bringen.

Wir befinden uns nun in der kalten und dunklen Jahreszeit. Wir sitzen gerne in warmen Stuben und scharen auch gerne unsere Lieben um sich. Wie muss es wohl jenen Menschen ergehen, aus deren Mitte jemand fehlt, jemand abgängig ist? Ich weiß es – weil, ich habe es oft mit Betroffenen miterlebt!

In diesem Sinne möchte ich allen Menschen, die Abgängige/Vermisste zu beklagen haben, baldige Gewissheit wünschen.

Ihr

Christian Mader

 

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